Montag, 4. März 2013

Raum

Das in Streifen geschnittene Licht. 
Wenn sie die Augen zusammenkniff, flossen die Leuchtflächen ineinander und bildeten eine einzige milchig strahlende Fläche. Wie ein vom Mond beschienener Teich. Kopfüber tauchte sie hinein und - brach sich sämtliche Knochen. Wie hatte sie Tiefe vermuten können in der Welt hinter den Stäben?
Im Gipsbett blieb ihr nichts anderes als die Gegenrichtung einzuschlagen Dort gab es kein Licht, aber auch kein Ende. Sie heftete den Anfang eines Fadens an die Innenseite der Gipshaut und ließ sich hinab. Es war ein nachwachsender Faden, sie würde sich nicht verloren gehen. Ganz schön weit, dachte sie, und meinte damit nicht den Weg, den sie vor sich hatte, sondern den Raum. 
Aus welchem Material der Faden gemacht ist? Oh, das lässt sich unmöglich feststellen. Es könnte sich um alles handeln - Zeit vielleicht - und um nichts. Es könnte ein Murmeln sein aus unendlich vielen Geschichten. So etwas in der Art.
Da ist ein Hall, wenn wir nach ihr rufen. Und ein Sog. Wir fassen uns an den Händen und zählen bis zehn. Dann springen wir.

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